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Persönliche Schutzausrüstung – Sicherheitsschuhe

Die Norm DIN EN 20345 legt Anforderungen und auch optionale Zusatzanforderungen an Sicherheitsschuhen für den gewerblichen Gebrauch fest. Ein Sicherheitsschuh nach dieser Norm soll den Träger vor Stößen, Einklemmungen, herabfallenden und herunterrollenden Gegenständen, dem Eintreten von spitzen oder scharfen Gegenständen, Hitze, Kälte und heißen Stoffen bzw. Untergründen schützen. Die Norm schließt mechanische Risiken, die Rutschhemmung, thermische Risiken und auch ergonomische Merkmale ein.

Es werden auch Bedingungen an Sicherheitsschuhe mit maßgefertigten Einlegesohlen, zugerichtete Sicherheitsschuhe oder individuell gefertigte Sicherheitsschuhe gestellt. Besondere Risiken werden in ergänzenden, auf einzelne Tätigkeiten bezogenen Normen behandelt (zum Beispiel: Schutzschuhe gegen Schnitte durch Kettensägen).

Diese Norm wurde mit 2022-06 aktualisiert und bringt einige Änderungen im Gegenzug zur bisherigen Fassung DIN EN 20345 2012-04 mit sich.

Die wichtigsten Änderungen:

  • Knöchelschutz und Mittelfußschutz
    • Nur noch Schutz auf Knöchelaußenseite
    • Überlappung des Mittelfußschutzes mit der Zehenkappe um min. 5 mm
  • Änderung der Hybridschuhe sind in der Norm übernommen
    • Vom Anhang in den Haupttext
  • Änderung jener Abkürzung, welche die Beständigkeit des Schuhoberteils bezüglich Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme beschreibt
    • Statt Water Resistant Upper nun Water Penetration and Absorption, von WRU auf WPA
  • Anstoßkappen
    • Anstoßkappe wird eine neue Zusatzanforderung (Scuff cap abrasion = SC)
  • Halt auf Leitern
    • Leiterngripp wird eine neue Zusatzanforderung (Ladder Grip = LG)
  • Kraftstoffbeständigkeit
    • Kraftstoffbeständigkeit ist jetzt keine Grundanforderung mehr, sondern eine Zusatzanforderung (resistance to fuel and oil = FO)
  • Rutschhemmung
    • SRA, SRB, SRC Kennzeichnung fällt weg
    • Getestet wird Fliese mit Lauge – „Ferse vorwärts“ und „Vorfuß rückwärts“ (Stahlboden fällt weg)
    • Es gibt eine Zusatzanforderung SR (Slip resistant) – Fliese mit Glycerin
    • Schuhe mit spezieller Anwendung, welche diese Vorgaben nicht erfüllen, müssen mit dem Zeichen „Ø“ gekennzeichnet sein
  • Neue Kategorien zur Kennzeichnung
    • S6 = S2 + Wasserdichtheit
    • S7 = S3 + Wasserdichtheit
  • Durchtrittsicherheit wir in drei Klassen eingeteilt
    • S3 (P): durchtrittsichere Einlage aus Stahl (Wert nicht geringer 1100N)
    • S3L (PL): durchtrittsichere Einlage oder Brandsohle aus Textil (4,5 mm Nagel – Wert 1100N)
    • S3S (PS): durchtrittsichere Einlage oder Brandsohle aus Textil (3 mm Nagel – Mittelwert 1100N Einzelwert nicht unter 950N)
  • Zurichtung von Sicherheitsschuhen
    • Typ 1 = Ausstattung mit zugerichteten Einlagesohlen
    • Typ 2 = Modifizierte Sicherheitsschuhe
    • Typ 3 = Maßgefertigte Sicherheitsschuhe
    • Ist in die EN ISO 20345 2022-06 aufgenommen
    • ÖNorm Z 1259 wurde fast identisch übernommen, daher keine Änderung für Anwender und Beschaffer
    • Drei Varianten stehen zur Auswahl
    • Anführung der Typen in Baumusterbescheinigung bzw. eigene Baumusterbescheinigung
    • Es ist nicht gestattet, dass nicht mit dem Schuh geprüfte Einlagen verwendet werden. Nur im Paket Schuh + Einlagen, dürfen diese eingelegt und/oder getauscht werden.
  • Kennzeichnung
    • Größe und Typ
    • mindestens Monat und Jahr (vorher Quartal und Jahr)
    • Name und vollständige Anschrift des Herstellers (vorher nur Kennzeichen des Herstellers)
    • Verweis auf Dokument bzw. Norm
    • Entsprechende Kategorie und gegebenenfalls Symbole entsprechend des vorgesehenen Schutzes

Gültigkeit, Übergänge und Fristen:

  • Die Norm ist ab 01.07.2022 in Österreich gültig. Ab diesem Zeitpunkt kann eine Prüfung bzw. eine Baumusterbescheinigung (BMB) nach dieser Norm ausgestellt werden.
  • EU Kommission legt eine Übergangsfrist fest. Normalerweise beträgt diese 18 Monate. Dazu gibt es aber noch keine konkreten Informationen.
  • Bis zum Ablauf der Übergangsfrist können auch noch Baummusterprüfungen mit DIN EN 20345:2012 ausgestellt werden. Die Zertifikate bleiben meist auch noch nach Ende der Übergangsfrist gültig
  • Es wurde darauf geachtet, keine signifikant höhere Schutzwirkung einzuarbeiten. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass die Norm EN DIN 20345 2012 weiterhin ihre Gültigkeit behält. Das heißt, dass beide Normen gültig sind und die geprüften Produkte dem derzeitigen Stand der Technik entsprechen.
  • Danach wird es wahrscheinlich so sein, dass die EU-Kommission eine Regel trifft, dass Zertifikate, (gültig 5 Jahre, danach muss rezertifiziert werden) die abgelaufen sind, in den geänderten Punkten geprüft werden müssen und somit die folgenden Zertifikate auf die neue Norm ausgestellt werden können.

In der DIN EN 20345 beschriebene Grundanforderungen sind unter anderem:

  • Schuhoberteile und deren Anforderungen wie z. B. Dicke, Biegefestigkeit, Chron (IV) Gehalt uvm.
  • Brand- und Einlagesohlen und deren Anforderungen wie z. B. Dicke, Wasseraufnahme und Wasserabgabe, Chrom (IV) Gehalt
  • Fersenbereich bei Stiefeln
  • Mindestlänge, Druck- und Stoßeinwirkungswiderstand der Zehenkappe
  • Laufsohlen und deren Aufbau sowie Abriebwiderstand, Reißfestigkeit uvm.

Rutschhemmung nach EN 13287, wird in der DIN EN 20345 2012-4 nach bestandener Prüfung noch wie folgt angegeben:

  • SRA = Test auf Böden aus Keramikfliesen mit Natriumsulfatlösung
  • SRB = Test auf Stahlböden mit Glyzerin
  • SRC = wenn beide Tests bestanden wurden

Schutzklasse

Eigenschaften

SB

Basic = Grundanforderungen

S1

Basic + Antistatik + Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich + geschlossener Fersenbereich

S2

Wie S1, zusätzlich Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme

S3

Wie S2, zusätzlich Durchtrittsicherheit und profilierte Laufsohle

S3L (PL)

durchtrittsichere Einlage oder Brandsohle aus Textil (4,5 mm Nagel – Wert 1100N)

S3S (PS)

durchtrittsichere Einlage oder Brandsohle aus Textil (3 mm Nagel – Mittelwert 1100N Einzelwert nicht unter 950N)

S4

Wie S2, allerdings ein im Ganzen geformter bzw. vulkanisierter Vollgummi- oder Gesamtpolymerschuh

S5

Wie S4, zusätzlich Durchtrittsicherheit und profilierte Laufsohle

S6

Wie S2, zusätzlich Wasserdicht

S7

Wie S3, zusätzlich Wasserdicht

Zusatzanforderungen und Ihre Kennzeichnung am Schutzschuh:

A

Antistatischer Schuh

AN

Erweiterter Knöchelschutz

C

Leitfähigkeit

CI

Kälteisolierung

CR

Schnittschutz im Bereich oberhalb des Sohlenrandes

E

Energieaufnahme im Fersenbereich

HI

Wärmeisolierung

HRO

Laufsohlenverhalten gegenüber Kontaktwärme (+ 300°C/1 min)

I

Elektrisch isolierender Fußschutz

M

Mittelfußschutz

P

Durchtrittsicherheit

WR

Wasserdichtheit des ganzen Schuhes

WRU wird zu WPA

Beständigkeit der Schuhoberteile gegen Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme

FO

Kraftstoffbeständigkeit

LG

Leiterngripp

SC

Anstoßkappe

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